Der Co-Trainer von Schalke 04 besucht den SV Orsingen-Nenzingen anlässlich des 10jährigen Jubiläums
Gerhard Langanki, Vorsitzender des Fördervereins des SV Orsingen-Nenzingen, konnte am 18. Juli vor etwa 150 Gästen aus nah und fern Seppo Eichkorn, Co-Trainer von Schalke 04 und Diskussionsleiter Andreas Schuler vom SÜDKURIER begrüßen.
Besonders willkommen hieß Langanki Bürgermeisterstellvertreter Nikolaus Langner, den Ehrenvorsitzenden des SV O-N Alois Stemmer, sowie alle Gäste, die den Weg ins festlich geschmückte Dorfgemeinschaftshaus in Orsingen gefunden hatten.
Langanki stellte humorvoll fest, dass er der eigentliche Wegbereiter der Karriere von Seppo Eichkorn sei, er als ehemaliger Jugendleiter des SV Gallmannsweil habe beim Vater Eichkorn jahrelange Überzeugungsarbeit leisten müssen, damit die drei Söhne Eichkorn endlich Fußball spielen durften.
In einem flotten Gespräch übernahm nun Andreas Schuler das Zepter, um Seppo Eichkorn Informationen über seinen Werdegang als Trainer in der höchsten Fußball-Liga in Deutschland zu entlocken. Dieser ließ sich nicht lange bitten und erzählte interessant und äußerst informativ über sich und seine Trainerstationen. Beim Thema Schalke 04 kommt Eichkorn ins Schwärmen ob der überragenden Fankultur. Er ließ aber auch die Erfolge beim VfB Stuttgart, VfL Wolfsburg und natürlich dem FC Bayern München, mit dem er mit Felix Magath zweimal das Double holte, Revue passieren. Aber alles überstrahlte seinen Stolz über das Geleistete beim FC St. Pauli. Mit dieser Mannschaft konnte er als Co-Trainer mit seinem Freund Helmut Schulte bei seiner ersten Trainerstation den Aufstieg in die Bundesliga feiern, dieses Erlebnis stelle emotional betrachtet alles in den Schatten, so Eichkorn.
Über den aktuellen Trainer von Schalke 04 im Vergleich mit den vergangenen Trainern stellte er fest, dass die kameradschaftliche relaxte Art von Steevens, nach Magath und Rangnick bei der Mannschaft sehr gut ankommt, da Steevens trotz Spaß und entspanntem Umgang mit Spielern sehr wohl Leistung verlangt und diese auch von den Spielern zurückbekommt.
Nach den wichtigsten Attributen eines Co-Trainers gefragt, stellte Eichkorn ganz klar die Loyalität zum Cheftrainer in den Vordergrund. Das Wort „Wohlfühlen“ kam in seinen Ausführungen an diesem Abend sehr oft vor.
Auf die Frage wie es sich anfühle, die besten Fußballspieler der Welt zu trainieren, wie zum Beispiel Raul, erklärte Eichkorn, dass dies sich nicht allzu sehr von dem Trainingsgefühl unterscheide, welches er aus seiner eigenen Juniorenzeit beim SV Gallmannsweil kenne. Auch oder gerade Stars machen ihren Job, Geld spiele im Trainingsalltag keine Rolle und alles muss untergeordnet werden auf die einfache Formel, das nächste Spiel gewinnen zu wollen.
Zum Thema Trainerkarussell führte der Co-Trainer von Schalke 04 aus, dass sich durch einen Trainerwechsel oft nur kurzfristige Erfolge einstellen würden. Durch den Druck der Öffentlichkeit sehe sich mancher Verein aber oft gezwungen, die Reißleine Trainerwechsel zu ziehen.
Als Ausblick auf die nächste Saison von Schalke 04 wünscht sich Seppo Eichkorn einen ähnlich guten Start in die Runde wie letztes Jahr. Der Rundenstart präge die ganze Saison.
Viel zu schnell vergingen die Stunden bei der interessanten Diskussion unter der kompetenten Leitung von Andreas Schuler, und die Gäste nahmen viele neue Erkenntnisse über das Leben und Arbeiten eines Fußballtrainers in der höchste Spielklasse des deutschen Fußballs mit nach Haus.
Text: Detlef Schenk
Fotos: Jörg Joos