19.03.2015
Futsal-Turnier mit großen Namen in Steißlingen. Bundesliga-Nachwuchs setzt sich durch
VON FELIX STREIBERT
Große Namen des Fußballs waren bei den Süddeutschen Futsal-Meisterschaften der C- und B-Junioren, ausgerichtet vom FC Steißlingen, zu Gast. Mit dem FC Augsburg und dem 1. FC Nürnberg waren Nachwuchsspieler von Bundesligisten in der Mindlestal-Halle am Ball. Beide Vereine wurden ihren Favoritenrollen gerecht und qualifizierten sich als klare Sieger für die deutschen Meisterschaften im Futsal. Die kleineren Vereine wie der FC 08 Villingen oder der Offenburger FV mussten sich jedoch nicht verstecken und boten ebenfalls spannende und unterhaltsame Partien.
Im Finale der C-Junioren zwischen dem FC Augsburg und dem FC 08 Villingen hatte der südbadische Vertreter gegen den großen Turnierfavoriten erwartungsgemäß keine Chance und verlor deutlich mit 0:5. Das Finale der B-Junioren zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem Offenburger FV gestaltete sich durchaus spannender. Die Südbadener konnten mit 2:0 in Führung gehen, mussten jedoch gegen die spielstarken Franken den Ausgleich hinnehmen. In der Verlängerung fehlte dann das Glück im Abschluss, während die Effizienz der Nürnberger für den 3:2-Endstand sorgte. Das Turnier in Steißlingen bot den Zuschauern alles, was Futsal ausmacht. Mit fairen Spielen, schönen Spielzügen und tollen Toren betrieben die Spieler Werbung für Futsal, eine Sportart, die sich in vielerlei Hinsicht vom alten Hallenfußball unterscheidet. Anstatt mit einem meist gelben Filzball wird beim Futsal mit speziellem Spielgerät gespielt. Dieses springt fast nicht, zudem bekommt man beim Schuss weniger Kraft hinter den Ball. Somit soll der Spielfluss und die Taktik im Vordergrund stehen. Dass Futsal jedoch ein völlig körperloser Sport wie Basketball sei, ist ein großer Trugschluss. Der Körpereinsatz im Futsal ist nicht verboten, jedoch werden Grätschen am Mann und Körperchecks streng geahndet. Karl-Heinz Wilhelm, Zaungast in Steißlingen und Vorsitzender des Jugendausschusses des Süddeutschen Fußballverbandes, freut sich über die Verbreitung des Futsals in deutschen Hallen: „Die Weiterentwicklung der Jugend steht beim Futsal klar im Vordergrund. Für die Winterüberbrückung ist das genau das Richtige, sehr fair, mit wenig Personalstrafen, und der Spielfluss ist auf das Maximum ausgedehnt“, sagte Wilhelm.
Kai Schmitt, Verbandsjugendwart des Südbadischen Fußballverbandes, freut sich über die gute Entwicklung des Futsals in den vergangenen Jahren. „Futsal stellt die Spieler vor technisch hohe Ansprüche. Und so eine Veranstaltung in der Region, in der wir eigentlich nur den SC Freiburg als bundesweites Aushängeschild haben, ist eine sehr gute Werbung für uns“, so Schmitt. „Auch durch Übertragungen von großen Futsal-Turnieren auf Eurosport wird der Hallensport immer populärer“, führte Schmitt weiter aus. Rüdiger Heiß, Verbandsjugendleiter des Badischen Fußballverbandes, hat zu Futsal eine klare Meinung: „Futsal kommt Fußball, so wie er draußen auf dem Rasen gespielt wird, deutlich näher. Dennoch ist es ein reiner Hallensport, die Umsetzung auf dem Rasen wäre nicht denkbar“, erklärte Heiss.
(Mit freundlicher Genehmigung des SÜDKURIER)