Fußballer tagten in Owingen – Acht Clubs blieben der Versammlung fern
Das „Frühlingserwachen“ der Fußballvereine findet seit vielen Jahren beim Staffeltag der Aktiven und der Junioren statt, zu dem Bezirksvorsitzender Konrad Matheis (Sauldorf) die Clubverantwortlichen diesmal ins Gemeindehaus „kultur|o“ in Owingen eingeladen hatte. Leider klappte das mit dem Erwachen nicht bei allen gleich gut, denn mit dem SV Emmingen, Türk. SV Konstanz, BTG Markdorf, Türk. SV Pfullendorf, GLI Azzuri Radolfzell, ESV Südstern Singen, SC RW Singen und HSK Croatia Singen fehlten tatsächlich acht Vereine.
Mit dem 1. Vizepräsidenten Dr. Reinhold Brandt (Radolfzell) und Ute Wilkesmann (Überlingen), der Vorsitzenden des Frauenausschusses, konnte Matheis zwei Mitstreiter aus dem Verbandsvorstand des SBFV vor Ort begrüßen, ebenso zahlreiche Mitarbeiter aus den Bezirksausschüssen sowie Tobias Geis von der Verbandsgeschäftsstelle. Letzterer eröffnete dann auch den offiziellen Teil des Programms nach den Grußworten. Ihm oblag die Vorstellung der für die Jahre 2017 bis 2019 vorgesehenen Erweiterungen des DFB-Masterplans, der bereits 2013 bis 2016 erste Erfolge tätigte und nun neue Impulse auslösen soll. Zum Punkt „Prävention sexualisierte Gewalt“ referierte Ute Wilkesmann. Über dieses sehr heikle Thema, das auch die Fußballvereine immer wieder beschäftigen wird, sprach sie nicht nur als Vorsitzende des Verbandsfrauenausschusses, sondern auch als Vorsitzende der AG Gewaltprävention.
Bezirksjugendwart Hans-Peter Restle dankte den Jugendabteilungen für die schier unbezahlbaren ehrenamtlichen Sozialleistungen, den diese für die Arbeit mit über 500 Mannschaften erbringen. Positiv sieht er auch, dass es bei den Junioren keinen Spielabbruch in der Vorrunde gab. Die Rückrunde ist schon in vollem Gange und soll bis 27. Mai abgeschlossen sein. Ein Dauerthema sind immer wieder die Online-Programme („DFBnet“), mit denen die Vereine den Spielbetrieb organisieren. Sofern offizielle Schiedsrichter die Spiele leiten, ist die Fehlerhäufigkeit deutlich geringer - insbesondere bei den E- und D-Junioren sind die Beanstandungen umfangreich, denn hier sind die Vereine selbst verantwortlich. Ohnehin scheint in den Vereinskassen das Guthaben hoch zu sein, denn nur so ist zu verstehen, dass die Zahl der Passvergehen sehr hoch ist. Restle appellierte an die Vereine, die vorhandenen Pässe genau zu kontrollieren.
Die Welt der Schiedsrichter dreht nicht mehr rund. So kann man die erste Erkenntnis aus dem Bericht von Bezirks-SR-Obmann Harry Ehing auf Kurzform bringen. So brachten die Neulingslehrgänge im Januar/Februar 2017 in allen sechs SBFV-Bezirken insgesamt gerade mal 113 SR-Anwärter. Um euphorische Freude gar nicht erst aufkommen zu lassen, sei daran erinnert, dass der Bezirk Bodensee diese Zahl früher auch schon mal in einem Jahr allein erreichte. Wenig glücklich zeigen sich die Bezirks-SR-Ausschüsse, dass die Zahl der Mindestspielleitungen pro SR beim Verbandstag auf 20 erhöht wurde. Dies könnte den Vereinen noch als Bumerang nicht nur finanziell schmerzhaft an den Kopf fliegen – dem Vernehmen nach gab es in den Bezirken genau aus diesem Grund schon die ersten Abmeldungen. Im Umgang der Vereine mit den Spielleitern fordert Ehing deutlich mehr Toleranz und Respekt.
Bezirksvorsitzender Konrad Matheis beklagte, dass auch in dieser Saison schon wieder sechs Mannschaften vom Spielbetrieb abgemeldet wurden, nur eine einzige nachgemeldet wurde. Fußball in der Oberliga und höher existiert im Bezirk Bodensee bekanntlich nicht mehr, doch auch im überbezirklichen Spielbetrieb der Verbands- und Landesliga ist die Ausgangslage bezüglich des Klassenerhalts nicht besonders rosig. Wenigstens beim Aufstieg von der Landes- in die Verbandsliga dürfte der Bezirk aber die Nase vorne haben. Die Terminliste für die Auf- und Abstiegsspiele der Kreisligen A, B und C werden rechtzeitig auf der Homepage des SBFV/Bezirk Bodensee veröffentlicht. Bei den Frauen ist übrigens der Hegauer FV in der Regionalliga Süd stark abstiegsgefährdet, während die 2. Mannschaft in der Verbandsliga den Klassenerhalt erreichen dürfte.
Einmal mehr geißelte Matheis die Nachlässigkeiten beim Online-Spielbericht, der bei Freundschaftsspielen teilweise nicht verwendet wird. Ab sofort wird diese Verweigerung die angekündigten Folgen haben – der Sportrichter wird diese Clubs kostenpflichtig auf den „Pfad der Tugend“ zurückführen. Alle Ausreden zählen dann nicht mehr, denn bei den Punktspielen funktioniert es ja bestens. Drei Spielabbrüche stehen im Aktiv-Bereich im Freien zu Buche. Nach den erschreckenden Vorkommnissen im Vorjahr verliefen die Hallenturniere diesen Winter ohne wesentliche Vorkommnisse. Hier wurden klare Richtlinien für die Zukunft aufgestellt.
Noch bis Monatsende können die Vereine dem SBFV verdiente Mitarbeiter zur Ehrung vorschlagen, doch es ist wie das sprichwörtliche „dem Ochsen ins Horn pfetzen“. Fast jeder Verein hat verdiente Mitarbeiter im Verein, die eine Verbandsehrung verdient hätten – gemeldet wird kaum einer. Der Ü35- und Ü40-Fußball hat sich im Bezirk etabliert. 16 Ü35-Mannschaften haben sich für den Bezirkspokal gemeldet – es könnten durchaus mehr sein.
Zum Schluss ging Matheis nochmals auf das DFBnet ein, denn bei der Pflege der Vereinsdaten gehen die Clubs teilweise recht fahrlässig zu Werke. Daraus entstehende Nachteile haben die Vereine selbst zu vertreten und die Folgen zu tragen.