SC Freiburg gewinnt Finale beim C-Juniorenturnier des FC Konstanz gegen starken SCP
Mag es am gar garstigen Wetter liegen oder an der Konkurrenz durch das gleichzeitig stattfindende Narrentreffen – die Tribünen in der Konstanzer Schänzlehalle waren zwar gut, aber doch nicht so dicht besetzt wie in den Vorjahren. Wer aber zum 20. Internationalen Hallenfußballturnier des FC Konstanz für C-Juniorenmannschaften kam, der brauchte sein Kommen keinesfalls zu bereuen. Spiel 38 an diesem Tag war das Finale und das entschied der SC Freiburg mit einem 4:1-Erfolg zu seinen Gunsten. Letzter Torschütze des Turniersiegers in der trotz des vermeintlich sicheren Vorsprungs hin- und herwogenden Partie war dann ausgerechnet Fabian Möhrle, just vor dieser Saison vom FC Konstanz nach Freiburg gewechselt.
Bevor die Freiburger „Füchsle“, so der Kosename des Nachwuchswuchses aus dem Breisgau, ihren Kontrahenten aus dem Linzgau mal so richtig „fuchsen“ konnten, trafen die Teams bereits in der Vorrunde in Gruppe A aufeinander. Man trennte sich 2:2 und dieses Unentschieden bedeutete für die kräftigen und spielstarken Pfullendorfer den einzigen Punktverlust bei vier Siegen. Da der SC Freiburg gleichzeitig gegen Hannover 96 nur 1:1 spielte, gegen den FC 08 Villingen 0:2 verlor, vergaben die „08er“ aus dem Schwarzwald erst in der letzten Begegnung durch eine 0:3-Niederlage gegen Sandhausen den Einzug ins Halbfinale. Nicht so recht überzeugen konnten die Hannoveraner, obwohl sie in der Gruppe kein Spiel verloren.
Fünfmal angetreten, fünfmal gewonnen – so die Bilanz des 1. FC Köln in den Begegnungen der Gruppe B. Dabei schafften die jungen „Geißböcke“ auch noch das Ergebnis von 22 geschossenen Toren. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich dahinter die Länderauswahl AKA Vorarlberg und die Stuttgarter Kickers. Die um drei Gegentreffer dichtere Abwehr verschaffte den Österreichern den notwendigen Vorsprung zum Einzug ins Halbfinale. Vor einem Jahr war das Aufeinandertreffen Stuttgart/Vorarlberg die Finalpaarung und auch damals hatte sich das Länderteam durchgesetzt. Den Anschluss verlor bei diesem Kräftemessen der Pokalsieger von 2010, der FC Schaffhausen.
Wie in der „heimischen Küche“ hatte der FC Konstanz als Veranstalter auch bei der Zusammensetzung der Vereine 2012 mehr Wert auf „regionale Erzeugnisse“ gelegt und führende Clubs des hiesigen Jugendfußballs eingeladen. Diese Entscheidung tat der Veranstaltung sicherlich gut, zumal gerade der SC Pfullendorf und der FC Villingen jederzeit mit den hochrangigen Namen mithalten konnten. Allerdings zeigt die Besetzung der hinteren Ränge durch Vor-Ort-Vereine, dass es hier durchaus noch manchen Rückstand aufzuholen gilt. Für den FC Radolfzell, VfB Friedrichhafen und den gastgebenden FCK, aber auch für die Vertretung des nordbadischen Drittligisten SV Sandhausen blieb deshalb nur die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln. Was positiv auffiel, war die sehr große Fairness, mit der die engagierten Jungfußballer gegeneinander antraten, sodass die gut leitenden Schiedsrichter Robin Auer, Louis Mourier, Klaus-Gjord Schneider und Felix Streibert einen angenehmen Tag verbrachten und manches Lob einheimsen durften. Auch sportlich waren die gebotenen Leistungen überwiegend im oberen Level angesiedelt, sodass den Zuschauern reichlich Spannung und Fußballkunst geboten wurde.
Gesteigert wurde die Erwartung dann natürlich nochmals, als es in die Halbfinal- und Finalpaarungen ging. Im ersten Semifinal verpassten die Vorarlberger die Pokalverteidigung durch eine 1:2-Niederlage gegen Pfullendorf. Fast schien es, als sollte der 1. FC Köln der Endspielgegner sein, doch kurz vor Abpfiff kassierte man gegen Freiburg den Ausgleich, verlor das nachfolgende Neunmeterschiessen 3:5. Sowohl das Spiel um Platz 5, FC Villingen – SV Stuttgarter Kickers (2:3), wie auch das „kleine Finale“ zwischen dem 1. FC Köln und AKA Vorarlberg (3:2) stimmten mit vielen Toren auf den Schlusspunkt ein. Dass der SC Freiburg sich den Wanderpokal mit 4:1 Toren sicherte, täuschte etwas darüber hinweg, dass die Pfullendorfer Truppe bis zuletzt das Ergebnis offen hielt. Der SCP hatte übrigens mit Jonas Schuler (6 Tore) den nach Enis Mandini (1. FC Köln/7 Tore) treffsichersten Schützen in ihren Reihen. Der SC aber hielt seinen 3-Jahres-Rhythmus ein: Gewinner des Heinz-Walther-Gedächtnispokals 2006 – 2009 – und jetzt wieder 2012.
Endstand: 1. SC Freiburg, 2. SC Pfullendorf, 3. 1. FC Köln, 4. AKA Vorarlberg, 5. Stuttgarter Kickers, 6. FC Villingen, 7. FC Schaffhausen, 8. Hannover 96, 9. SV Sandhausen, 10. FC Radolfzell, 11. VfB Friedrichshafen, 12. SG FC Konstanz
Platzierungsspiele: Platz 11: VfB Friedrichshafen - SG FC Konstanz 4:1, Platz 9: SV Sandhausen - FC Radolfzell 5:2, Platz 7: FC Schaffhausen - Hannover 96 2:0, Platz 5: FC Villingen - Stuttgarter Kickers 2:3, Platz 3: 1. FC Köln - AKA Vorarlberg 3:2, Platz 1: SC Pfullendorf - SC Freiburg 1:4
Halbfinale: SC Pfullendorf - AKA Vorarlberg 2:1, SC Freiburg - 1. FC Köln 1:1/5:3 n.9m
Gruppe A: 1. SC Pfullendorf 15:4/13, 2. SC Freiburg 8:8/8, 3. FC Villingen 4:9/7, 4. Hannover 96 6:6/6, 5. SV Sandhausen 9:9/4, 6. VfB Friedrichshafen 6:12/2
Gruppe B: 1. 1. FC Köln 22:8/15, 2. AKA Vorarlberg 13:5/10, 3. Stuttgarter Kickers 13:8/10, 4. FC Schaffhausen 8:11/6, 5. FC Radolfzell 7:12/3, 6. SG FC Konstanz 2:21/0
Bilder: Peter Pisa