➤ Vierte Auflage von „Kinder spielen für Kinder“
➤ U-15-Benefizturnier in Radolfzell ein voller Erfolg
von Ingo Feiertag
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FC Schalke 04, SC Freiburg, FC St. Pauli – beim FC Radolfzell gehört es zum guten Ton, große Fußball-Prominenz einzuladen. Was sich am vergangenen Wochenende allerdings an bekannten Namen auf der Mettnau tummelte, war nicht alltäglich. Unter anderem waren Werder Bremen, Rapid Wien, Stuttgarter Kickers, FC Luzern, SC Freiburg zu Gast. Zum vierten Mal kämpfte der U-15-Nachwuchs beim Benefizturnier „Kinder spielen für Kinder“ um den Sieg.
„Dieses Jahr wollten wir das Turnier sportlich aufwerten“, sagt Dominik Hermann, der früher selbst für den FC Konstanz in der Verbandsliga aktiv war, die Veranstaltung 2011 mit dem Böhringer Bülent Babür aus der Taufe gehoben hat und mit organisiert. Der Plan scheint aufgegangen. „Es war sportlich das bisher beste Turnier“, sagt Hermann, dem es mit seinen Mitstreitern gelungen ist, mit der U 15 von Werder Bremen erstmals auch ein Bundesliga-Nachwuchsteam aus dem Norden an den Bodensee zu locken.
Die Gäste von der Weser fühlten sich auch richtig wohl auf der Mettnau. „Das war ein super organisiertes Turnier. Wir waren begeistert“, schwärmt der Bremer Trainer Florian Kohfeldt, für den es besonders interessant war, sich „mal mit Mannschaften auf Topniveau aus dem Süden oder dem Ausland messen zu können“. In der regional eingeteilten höchsten U-15-Spielklasse, der Regionalliga, kennen sich die Teams und Spieler schon recht gut. In Radolfzell, wo auf Kunst- und Naturrasen gespielt wurde, hätten seine Jungs aber einige neue Erfahrungen gemacht. Das Spiel gegen Bratislava zum Beispiel, sei so eine gewesen. „Das war neu. Im Norden spielt keine Mannschaft Pressing gegen uns“, sagt Kohfeldt, dessen Team im Vorjahr Regionalliga-Vizemeister wurde, „das bringt die Jungs voran“.
Die inoffizielle WM-Hymne „Auf uns“ klingt aus den Boxen, während das Wetter am Turnier-Wochenende eher von einem Tief geprägt ist. Auf den beiden Plätzen zeigen die Teams in Partien à 30 Minuten technisch feinen Fußball auf hohem Niveau – nicht nur die Spieler der vielen Profiteams, sondern auch die lokalen Vertreter vom FC Radolfzell, SC Konstanz-Wollmatingen, FV Ravensburg oder SpVgg F.A.L. Das findet auch Bastian Huber, Trainer des U-15-Regionalligateams der SpVgg Greuther Fürth. Auch der 34-Jährige „kann nur das Positivste berichten. Wir fühlen uns in Radolfzell sehr, sehr wohl, sind überragend aufgenommen worden“, sagt Huber, der mit seinen Jungs vor dem Turnier die Zeit am Untersee für ein Trainingslager genutzt hat. „Wir würden mehr als gerne wiederkommen“, sagt der Fürther Trainer.
Wie genau die Zusammensetzung des Turniers im kommenden Jahr sein wird, kann Dominik Hermann noch nicht sagen. Mit dem sportlichen Niveau der vierten Auflage war der Organisator jedenfalls sehr zufrieden. „Ein paar Zuschauer mehr hätte ich mir am ersten Tag allerdings erhofft“, gibt Hermann zu. Wie viel Spendengelder in diesem Jahr an die Mexiko-Hilfe DFB fließen werden, entscheidet sich in einigen Wochen. Mehr als 20 000 Euro erspielte das Turnier im ersten Jahr, insgesamt 40 000 in den drei Jahren. „Im Oktober findet ein Benefizabend statt, danach wissen wir, wie viel 2014 übrig bleibt“, sagt Dominik Hermann. Für ihn ist es vom ersten Tag an „ein Riesenerfolg“, das Turnier mit den kleinen Spielern aus den großen Vereinen.
Glückliches Kleeblatt
Die Fußballanlagen auf der Mettnau waren ein gutes Pflaster für die U15 der SpVgg Greuther Fürth. Der Nachwuchs des fränkischen Zweitligisten setzte sich am Sonntag beim Benefiz-Turnier „Kinder spielen für Kinder“ im Finale mit 3:0 nach Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg durch. Nach 30 Minuten hatte es 1:1 gestanden. Die Fürther, die zuvor ein Trainingslager in Radolfzell absolviert hatten, hatten zuvor mit 14 Punkten auch ihre Vorrundengruppe gewonnen. Auf den weiteren Plätzen landete der spätere Turniervierte SV Werder Bremen (13), der SK Rapid Wien (10), der 1. FC Saarbrücken (9), der SK Slovan Bratislava (7), Gastgeber FC 03 Radolfzell (7) sowie der SC Konstanz-Wollmatingen (0). In der anderen Gruppe setzte sich der SC Freiburg (16) vor dem FC Luzern (13), Stuttgarter Kickers (10), 1. FC Kaiserslautern (9), FV Ravensburg (7), SK Slavia Prag (6) und SpVgg F.A.L. (0) durch.
Der Nachwuchs zeigte während der beiden Tage guten Fußball auf hohem Niveau. Leistungsgerecht standen die vier stärksten Teams in den Halbfinals. Dort schlug das Kleeblatt aus Fürth den FC Luzern mit 3:1, und Freiburg besiegte die Bremer, bei denen nach der Vorrunde zwei Nationalspieler zu einem Lehrgang abreisen mussten, mit 5:1. Die Auszeichnung als bester Torhüter erhielt der Fürther Lukas Zahaczewski, bester Offensivspieler wurde Daniel Antunes (SC Freiburg), bester Defensivmann einer der Bremer U-15-Nationalspieler, Jean-Manuel Mbom. (fei)
Quelle: Südkurier
Fotos: Peter Pisa und Rita Hermann
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