Neue Wege im Deutschen Fußball-Bund
DruckversionPDF-VersionDie Beschlüsse des DFB-Bundestages
01.10.2019 | 10:26 Uhr
Ein neuer Präsident, ein neues Präsidium und mehrere Reformprojekte: Der 43. Ordentliche DFB-Bundestag am 27. September 2019 die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Wir stellen die wichtigsten Ereignisse und Beschlüsse des DFB-Bundestages vor.
Fritz Keller ist neuer DFB-Präsident
Für den Südbadener Fritz Keller als neuen DFB-Präsidenten votierten alle 257 stimmberechtigten Delegierten. Zu den ersten Gratulanten zählte die SBFV-Delegation um SBFV-Präsident und DFB-Vorstandsmitglied Thomas Schmidt. Keller ist der 13. Präsident in der Geschichte des DFB, er folgt auf Reinhard Grindel, der am 2. April dieses Jahres zurückgetreten war. Keller war der einzige Kandidat, er wurde auf Empfehlung der Findungskommission durch die Konferenz der Regional- und Landesverbände sowie die Generalversammlung der DFL nominiert.
In seiner Antrittsrede bedankte sich Fritz Keller bei den Delegierten: "Ich freue mich sehr über das klare Votum und das große Vertrauen, das mir die Delegierten entgegenbringen. Wer mich gewählt hat, der hat Veränderung gewählt. Mir ist wichtig, dass wir den DFB zusammen in eine erfolgreiche Zukunft führen, mit neuen Strukturen, effizient und transparent. Eine One-Man-Show wird es dabei nicht geben, den deutschen Fußball von der Basis bis zur Spitze weiterzuentwickeln, geht nur gemeinsam, im Team."
Neuordnung des DFB-Präsidiums
Dr. Rainer Koch ist als 1. Vizepräsident für Amateurfußball und Angelegenheiten der Regional- und Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes wiedergewählt worden. Auch Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge und Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius wurden für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Wiedergewählt als DFB-Vizepräsidenten wurden darüber hinaus Peter Frymuth, Ronny Zimmermann, Erwin Bugar und Hannelore Ratzeburg, die weiterhin für Frauen- und Mädchenfußball verantwortlich ist.
Bei allen weiteren Präsidiumsmitgliedern entfällt künftig die feste satzungsgemäße Zuordnung von Ressorts. Die Satzung wurde auf Beschluss der Delegierten des DFB-Bundestages dementsprechend geändert. Damit sollen Beschlussfähigkeit und Flexibilität des Präsidiums als Kollegialorgan gestärkt werden.
Aus dem aktuellen DFB-Präsidium sind Eugen Gehlenborg und Dr. Hans-Dieter Drewitz aus Altersgründen ausgeschieden. Auch Dr. Reinhard Rauball und Helmut Hack können nach ihren Rücktritten als DFL-Präsident und DFL-Vizepräsident nicht mehr Mitglied des neuen DFB-Präsidiums sein. Mit Günter Distelrath, Dirk Janotta, Oliver Leki und Steffen Schneekloth hat das DFB-Präsidium vier neue Mitglieder.
Grundsatzbeschluss zum GmbH-Prozess
In der DFB GmbH wurden bereits 2017 die bisherigen Tochtergesellschaften des DFB zusammengeführt. Nun sollen auch die restlichen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe des Verbandes künftig unter dem Dach von Tochtergesellschaften wie der DFB GmbH zusammengefasst und dort operativ geführt werden. Bislang im e.V. beheimatete Aufgaben sollen auf kommerziell tätige Töchter übertragen werden. Dazu zählen voraussichtlich der operative Betrieb der Nationalmannschaften, der Pokalwettbewerbe, der 3. Liga, der Frauen-Bundesligen und der Bundesligen der Juniorinnen und Junioren sowie die Entwicklung und der Betrieb der DFB-Akademie.
Aufstiegsregelung und Ausschuss 3. Liga
2017 hatte der DFB auf dem Außerordentlichen Bundestag eine Ad-hoc-Kommission eingesetzt, die zahlreiche Modelle zur Bildung von vier Regionalligen mit einem direkten Aufstiegsrecht für jeden Meister geprüft hatte. Doch keines dieser Modelle wurde als mehrheitsfähig eingestuft. Nun hat der DFB-Bundestag beschlossen, dass die Meister der Regionalligen Südwest und West künftig direkt aufsteigen. Die Gebiete der Regionalliga Südwest und West sind von Ballungsräumen geprägt und umfassen gemeinsam mehr als 50 Prozent der gemeldeten Männermannschaften in Deutschland. Allein im Südwesten sind sieben Landesverbände zusammengefasst.
Bei noch zwei weiteren zur Verfügung stehenden Aufstiegsplätzen standen die Staffeln Nord, Nordost und Bayern vor der Entscheidung, entweder künftig zusammen nur noch zwei Staffeln zu bilden, aus denen die Meister direkt aufsteigen, oder die vorhandene Ligenstruktur beizubehalten - auf Kosten eines festen Direktaufstiegsrechts. Die Entscheidung der Vereinsvertreter aus den betreffenden Gebieten fiel eindeutig zugunsten der fünfgleisigen Regionalliga aus. Daraus folgend wird ab der Saison 2020/2021 immer eine Staffel aus dem Bereich Nord, Nordost und Bayern jährlich rotierend einen Direktaufsteiger stellen. Die beiden übrigen Meister ermitteln in Hin- und Rückspiel den vierten Aufsteiger in die 3. Liga.
Gegenstand der Beschlussfassung des DFB-Bundestags ist zudem die Gründung eines Ausschusses 3. Liga. Der Ausschuss soll ein eigenständiges Gremium mit Antragsrecht werden, das die Interessen der 3. Liga im DFB und nach außen vertreten soll. Kernaufgabe ist die systematische Weiterentwicklung der Liga.
Masterplan 2024
Die Delegierten des DFB-Bundestages haben einen verbindlichen Rahmen für die Umsetzung des Masterplans durch alle 21 Landesverbände in den Jahren 2020 bis 2025 gesetzt. Zudem wurde der DFB-Vorstand ermächtigt, den im Detail ausgearbeiteten Masterplan nach Empfehlung der Konferenz der Verbandsvorsitzenden spätestens in seiner Sitzung im Frühjahr 2020 zu beschließen.
Kernziel der Zukunftsstrategie Amateurfußball ist es, das weltweit einzigartige, bundesweit flächendeckende Netz von Fußballvereinen und Vereinen mit Fußballangeboten zu erhalten und zu stärken. Der Masterplan 2024 ist ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Vereinsqualität und der Stabilisierung des Vereinsfußballs. Der neue Masterplan folgt aus den Handlungsempfehlungen des 3. Amateurfußball-Kongresses 2019 in Kassel.
Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident und Leiter der Steuerungsgruppe Amateurfußball, sagt: “Jede Maßnahme im neuen Masterplan soll auf mindestens eines der sieben festgelegten Teilziele einzahlen: Mehr Spielerinnen und Spieler in den Vereinen, mehr Mannschaften in den Vereinen, mehr qualifizierte Trainerinnen und Trainer, mehr Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, mehr qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Klubs, eine verbesserte Infrastruktur für den Amateurfußball sowie verbesserte Ressourcen für die Vereine.”
Projekt Zukunft
In dem auf dem DFB-Bundestag beschlossenen "Projekt Zukunft" sollen die sportlichen Rahmenbedingungen in Deutschland auf allen Ebenen analysiert und verbessert werden. Ziel ist es, die erforderlichen Maßnahmen zu entwickeln, um den deutschen Fußball wieder in der Weltspitze zu etablieren. Neben dem Projektteam und den Gremien von DFB und DFL sollen mehr als 250 Fußballexperten aus dem Amateur-, Profi- und Juniorenbereich involviert werden - das Projekt Zukunft soll von der Basis bis zur Spitze gemeinsam gestaltet werden.
Oliver Bierhoff sagt: “Der deutsche Fußball ist international immer noch konkurrenzfähig, jedoch sind warnende Tendenzen nicht erst seit dem Ausscheiden in der Vorrunde bei der WM 2018 zu erkennen. Es ist eine zentrale Aufgabe des DFB, gemeinsam mit der Liga, den Vereinen, aber auch dem gesamten Verbundsystem im Amateurbereich die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, damit der deutsche Fußball auch weiterhin und dauerhaft für Weltklasse steht. Alle beteiligten Gruppen vereint der gemeinsame Wille, etablierte Strukturen und Maßnahmen zu hinterfragen und innovative Wege in der Talentförderung und Ausbildung zu gehen.”
Am Tag vor dem DFB-Bundestag wurde symbolisch den Grundstein für den Bau des neuen DFB und seiner Akademie gelegt. Unter den zahlreichen Ehrengästen war auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Im neuen DFB und seiner Akademie wachsen Administration und Sport erstmals unter einem Dach zusammen. Zum Komplex gehören neben Verwaltung und Akademie eine Fußball- und eine Mehrzweckhalle. Auf dem Areal in Frankfurt-Niederrad entstehen zudem dreieinhalb Naturrasenplätze und weitere Trainingsflächen. Für den Neubau ist ein Investitionsvolumen von maximal 150 Millionen Euro vorgesehen, die Fertigstellung ist für 2021 geplant.
Förderung des Frauenfußballs
Der DFB hat in Frankfurt (Main) ein klares Zeichen für den Frauen- und Mädchenfußball gesetzt. Die Delegierten sprachen sich einstimmig für die Stärkung und Weiterentwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs aus und verabschiedeten das “Projekt Zukunft weiblich”.
Darin sind konkrete Zielsetzungen und Handlungsfelder festgeschrieben: unter anderem die Stärkung der Strukturen, die Erhöhung der öffentlichen Wahrnehmung, die Optimierung der Talent- und Spitzenförderung sowie altersgerechte Angebote für Frauen und Mädchen. Außerdem sollen Frauen ermutigt werden, verantwortungsvolle Funktionen in verschiedenen Bereichen des Fußballs zu übernehmen. In den nächsten Monaten soll dazu in einer Arbeitsgemeinschaft, die aus Vertreterinnen und Vertretern von DFB, Vereinen und Verbänden besteht, ein Maßnahmenplan entwickelt und das DFB-Präsidium regelmäßig über den Projektstatus informiert werden.
Der DFB-Bundestag beschloss zudem die Einsetzung eines Ausschusses Frauen-Bundesligen. Zur Interessenwahrnehmung der Vereine der Frauen-Bundesliga und der 2. Frauen-Bundesliga werden damit Kernaufgaben dieses Bereichs vom Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball auf den neuen, 13-köpfigen Ligaausschuss übertragen. Zum Vorsitzenden des neuen Gremiums wurde Siegfried Dietrich, der Manager des 1. FFC Frankfurt, gewählt.
Neuordnung im Schiedsrichterwesen
Mit Blick auf die gestiegenen Anforderungen des Profifußballs wird die Sportliche Leitung der Elite-Schiedsrichter in das Hauptamt, also eine Schiedsrichter GmbH, überführt werden. Der DFB-Schiedsrichter-Ausschuss würde sich künftig verstärkt um die Themen der Amateure und Schnittstellenthemen kümmern, die in beiden Bereichen verankert sind. Dazu gehören unter anderem die Regelauslegung und die Talentförderung. Die bisherigen DFB-Schiedsrichterkommissionen Elite und Amateure wird es in der bisherigen Form nicht mehr geben.
Einführung einer Futsal-Bundesliga
Zur Saison 2021/2022 wird eine Futsal-Bundesliga eingeführt. Für die Auftaktsaison qualifizieren sich jeweils die Meister und Vizemeister der Regionalligen Süd, West, Nord und Nordost sowie der Meister der Regionalliga Südwest. Dazu kommt als zehnter Teilnehmer der Sieger einer Qualifikationsrunde aus dem Vizemeister der Regionalliga Südwest sowie den Drittplatzierten der Regionalligen Süd, West, Nord und Nordost. Die Futsal-Bundesliga wird in einem Rundensystem ausgetragen, dem sich eine Meisterrunde anschließt, in der der Deutsche Futsal-Meister ermittelt wird.
Heike Ullrich, DFB-Direktorin Verbände, Vereine und Ligen, meint: "Die Gründung der Futsal-Bundesliga ist der nächste logische und wichtige Schritt in der Entwicklung des Futsals in Deutschland. Es zeigt, dass der DFB dem Futsal eine wichtige Rolle beimisst und versucht, ihn in der Spitze, gemeinsam mit den Vereinen, zu etablieren. Die neue Spielklasse wird auch eine wichtige Basis zur Stärkung der Futsal-Nationalmannschaft sein."
Bekenntnis zu Menschenrechten
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat als einer der ersten Nationalverbände ein Bekenntnis zur Achtung aller international anerkannten Menschenrechte in seine Satzung aufgenommen. DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius sagt: "Mit dem Bekenntnis zu international anerkannten Menschenrechten in der DFB-Satzung soll aufbauend auf dem bisherigen vielfältigen gesellschaftspolitischen Engagement des DFB die menschenrechtliche Verantwortung und Sorgfaltspflicht des DFB besonders dokumentiert und betont werden. Die Satzungsänderung ist viel mehr als nur ein Lippenbekenntnis, wir sehen sie als Verschriftlichung der Verpflichtung, immer und überall für die Werte des Fußballs einzustehen."
Fritz Keller ist neuer DFB-Präsident
Für den Südbadener Fritz Keller als neuen DFB-Präsidenten votierten alle 257 stimmberechtigten Delegierten. Zu den ersten Gratulanten zählte die SBFV-Delegation um SBFV-Präsident und DFB-Vorstandsmitglied Thomas Schmidt. Keller ist der 13. Präsident in der Geschichte des DFB, er folgt auf Reinhard Grindel, der am 2. April dieses Jahres zurückgetreten war. Keller war der einzige Kandidat, er wurde auf Empfehlung der Findungskommission durch die Konferenz der Regional- und Landesverbände sowie die Generalversammlung der DFL nominiert.
In seiner Antrittsrede bedankte sich Fritz Keller bei den Delegierten: "Ich freue mich sehr über das klare Votum und das große Vertrauen, das mir die Delegierten entgegenbringen. Wer mich gewählt hat, der hat Veränderung gewählt. Mir ist wichtig, dass wir den DFB zusammen in eine erfolgreiche Zukunft führen, mit neuen Strukturen, effizient und transparent. Eine One-Man-Show wird es dabei nicht geben, den deutschen Fußball von der Basis bis zur Spitze weiterzuentwickeln, geht nur gemeinsam, im Team."
Neuordnung des DFB-Präsidiums
Dr. Rainer Koch ist als 1. Vizepräsident für Amateurfußball und Angelegenheiten der Regional- und Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes wiedergewählt worden. Auch Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge und Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius wurden für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Wiedergewählt als DFB-Vizepräsidenten wurden darüber hinaus Peter Frymuth, Ronny Zimmermann, Erwin Bugar und Hannelore Ratzeburg, die weiterhin für Frauen- und Mädchenfußball verantwortlich ist.
Bei allen weiteren Präsidiumsmitgliedern entfällt künftig die feste satzungsgemäße Zuordnung von Ressorts. Die Satzung wurde auf Beschluss der Delegierten des DFB-Bundestages dementsprechend geändert. Damit sollen Beschlussfähigkeit und Flexibilität des Präsidiums als Kollegialorgan gestärkt werden.
Aus dem aktuellen DFB-Präsidium sind Eugen Gehlenborg und Dr. Hans-Dieter Drewitz aus Altersgründen ausgeschieden. Auch Dr. Reinhard Rauball und Helmut Hack können nach ihren Rücktritten als DFL-Präsident und DFL-Vizepräsident nicht mehr Mitglied des neuen DFB-Präsidiums sein. Mit Günter Distelrath, Dirk Janotta, Oliver Leki und Steffen Schneekloth hat das DFB-Präsidium vier neue Mitglieder.
Grundsatzbeschluss zum GmbH-Prozess
In der DFB GmbH wurden bereits 2017 die bisherigen Tochtergesellschaften des DFB zusammengeführt. Nun sollen auch die restlichen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe des Verbandes künftig unter dem Dach von Tochtergesellschaften wie der DFB GmbH zusammengefasst und dort operativ geführt werden. Bislang im e.V. beheimatete Aufgaben sollen auf kommerziell tätige Töchter übertragen werden. Dazu zählen voraussichtlich der operative Betrieb der Nationalmannschaften, der Pokalwettbewerbe, der 3. Liga, der Frauen-Bundesligen und der Bundesligen der Juniorinnen und Junioren sowie die Entwicklung und der Betrieb der DFB-Akademie.
Aufstiegsregelung und Ausschuss 3. Liga
2017 hatte der DFB auf dem Außerordentlichen Bundestag eine Ad-hoc-Kommission eingesetzt, die zahlreiche Modelle zur Bildung von vier Regionalligen mit einem direkten Aufstiegsrecht für jeden Meister geprüft hatte. Doch keines dieser Modelle wurde als mehrheitsfähig eingestuft. Nun hat der DFB-Bundestag beschlossen, dass die Meister der Regionalligen Südwest und West künftig direkt aufsteigen. Die Gebiete der Regionalliga Südwest und West sind von Ballungsräumen geprägt und umfassen gemeinsam mehr als 50 Prozent der gemeldeten Männermannschaften in Deutschland. Allein im Südwesten sind sieben Landesverbände zusammengefasst.
Bei noch zwei weiteren zur Verfügung stehenden Aufstiegsplätzen standen die Staffeln Nord, Nordost und Bayern vor der Entscheidung, entweder künftig zusammen nur noch zwei Staffeln zu bilden, aus denen die Meister direkt aufsteigen, oder die vorhandene Ligenstruktur beizubehalten - auf Kosten eines festen Direktaufstiegsrechts. Die Entscheidung der Vereinsvertreter aus den betreffenden Gebieten fiel eindeutig zugunsten der fünfgleisigen Regionalliga aus. Daraus folgend wird ab der Saison 2020/2021 immer eine Staffel aus dem Bereich Nord, Nordost und Bayern jährlich rotierend einen Direktaufsteiger stellen. Die beiden übrigen Meister ermitteln in Hin- und Rückspiel den vierten Aufsteiger in die 3. Liga.
Gegenstand der Beschlussfassung des DFB-Bundestags ist zudem die Gründung eines Ausschusses 3. Liga. Der Ausschuss soll ein eigenständiges Gremium mit Antragsrecht werden, das die Interessen der 3. Liga im DFB und nach außen vertreten soll. Kernaufgabe ist die systematische Weiterentwicklung der Liga.
Masterplan 2024
Die Delegierten des DFB-Bundestages haben einen verbindlichen Rahmen für die Umsetzung des Masterplans durch alle 21 Landesverbände in den Jahren 2020 bis 2025 gesetzt. Zudem wurde der DFB-Vorstand ermächtigt, den im Detail ausgearbeiteten Masterplan nach Empfehlung der Konferenz der Verbandsvorsitzenden spätestens in seiner Sitzung im Frühjahr 2020 zu beschließen.
Kernziel der Zukunftsstrategie Amateurfußball ist es, das weltweit einzigartige, bundesweit flächendeckende Netz von Fußballvereinen und Vereinen mit Fußballangeboten zu erhalten und zu stärken. Der Masterplan 2024 ist ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Vereinsqualität und der Stabilisierung des Vereinsfußballs. Der neue Masterplan folgt aus den Handlungsempfehlungen des 3. Amateurfußball-Kongresses 2019 in Kassel.
Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident und Leiter der Steuerungsgruppe Amateurfußball, sagt: “Jede Maßnahme im neuen Masterplan soll auf mindestens eines der sieben festgelegten Teilziele einzahlen: Mehr Spielerinnen und Spieler in den Vereinen, mehr Mannschaften in den Vereinen, mehr qualifizierte Trainerinnen und Trainer, mehr Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, mehr qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Klubs, eine verbesserte Infrastruktur für den Amateurfußball sowie verbesserte Ressourcen für die Vereine.”
Projekt Zukunft
In dem auf dem DFB-Bundestag beschlossenen "Projekt Zukunft" sollen die sportlichen Rahmenbedingungen in Deutschland auf allen Ebenen analysiert und verbessert werden. Ziel ist es, die erforderlichen Maßnahmen zu entwickeln, um den deutschen Fußball wieder in der Weltspitze zu etablieren. Neben dem Projektteam und den Gremien von DFB und DFL sollen mehr als 250 Fußballexperten aus dem Amateur-, Profi- und Juniorenbereich involviert werden - das Projekt Zukunft soll von der Basis bis zur Spitze gemeinsam gestaltet werden.
Oliver Bierhoff sagt: “Der deutsche Fußball ist international immer noch konkurrenzfähig, jedoch sind warnende Tendenzen nicht erst seit dem Ausscheiden in der Vorrunde bei der WM 2018 zu erkennen. Es ist eine zentrale Aufgabe des DFB, gemeinsam mit der Liga, den Vereinen, aber auch dem gesamten Verbundsystem im Amateurbereich die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, damit der deutsche Fußball auch weiterhin und dauerhaft für Weltklasse steht. Alle beteiligten Gruppen vereint der gemeinsame Wille, etablierte Strukturen und Maßnahmen zu hinterfragen und innovative Wege in der Talentförderung und Ausbildung zu gehen.”
Am Tag vor dem DFB-Bundestag wurde symbolisch den Grundstein für den Bau des neuen DFB und seiner Akademie gelegt. Unter den zahlreichen Ehrengästen war auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Im neuen DFB und seiner Akademie wachsen Administration und Sport erstmals unter einem Dach zusammen. Zum Komplex gehören neben Verwaltung und Akademie eine Fußball- und eine Mehrzweckhalle. Auf dem Areal in Frankfurt-Niederrad entstehen zudem dreieinhalb Naturrasenplätze und weitere Trainingsflächen. Für den Neubau ist ein Investitionsvolumen von maximal 150 Millionen Euro vorgesehen, die Fertigstellung ist für 2021 geplant.
Förderung des Frauenfußballs
Der DFB hat in Frankfurt (Main) ein klares Zeichen für den Frauen- und Mädchenfußball gesetzt. Die Delegierten sprachen sich einstimmig für die Stärkung und Weiterentwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs aus und verabschiedeten das “Projekt Zukunft weiblich”.
Darin sind konkrete Zielsetzungen und Handlungsfelder festgeschrieben: unter anderem die Stärkung der Strukturen, die Erhöhung der öffentlichen Wahrnehmung, die Optimierung der Talent- und Spitzenförderung sowie altersgerechte Angebote für Frauen und Mädchen. Außerdem sollen Frauen ermutigt werden, verantwortungsvolle Funktionen in verschiedenen Bereichen des Fußballs zu übernehmen. In den nächsten Monaten soll dazu in einer Arbeitsgemeinschaft, die aus Vertreterinnen und Vertretern von DFB, Vereinen und Verbänden besteht, ein Maßnahmenplan entwickelt und das DFB-Präsidium regelmäßig über den Projektstatus informiert werden.
Der DFB-Bundestag beschloss zudem die Einsetzung eines Ausschusses Frauen-Bundesligen. Zur Interessenwahrnehmung der Vereine der Frauen-Bundesliga und der 2. Frauen-Bundesliga werden damit Kernaufgaben dieses Bereichs vom Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball auf den neuen, 13-köpfigen Ligaausschuss übertragen. Zum Vorsitzenden des neuen Gremiums wurde Siegfried Dietrich, der Manager des 1. FFC Frankfurt, gewählt.
Neuordnung im Schiedsrichterwesen
Mit Blick auf die gestiegenen Anforderungen des Profifußballs wird die Sportliche Leitung der Elite-Schiedsrichter in das Hauptamt, also eine Schiedsrichter GmbH, überführt werden. Der DFB-Schiedsrichter-Ausschuss würde sich künftig verstärkt um die Themen der Amateure und Schnittstellenthemen kümmern, die in beiden Bereichen verankert sind. Dazu gehören unter anderem die Regelauslegung und die Talentförderung. Die bisherigen DFB-Schiedsrichterkommissionen Elite und Amateure wird es in der bisherigen Form nicht mehr geben.
Einführung einer Futsal-Bundesliga
Zur Saison 2021/2022 wird eine Futsal-Bundesliga eingeführt. Für die Auftaktsaison qualifizieren sich jeweils die Meister und Vizemeister der Regionalligen Süd, West, Nord und Nordost sowie der Meister der Regionalliga Südwest. Dazu kommt als zehnter Teilnehmer der Sieger einer Qualifikationsrunde aus dem Vizemeister der Regionalliga Südwest sowie den Drittplatzierten der Regionalligen Süd, West, Nord und Nordost. Die Futsal-Bundesliga wird in einem Rundensystem ausgetragen, dem sich eine Meisterrunde anschließt, in der der Deutsche Futsal-Meister ermittelt wird.
Heike Ullrich, DFB-Direktorin Verbände, Vereine und Ligen, meint: "Die Gründung der Futsal-Bundesliga ist der nächste logische und wichtige Schritt in der Entwicklung des Futsals in Deutschland. Es zeigt, dass der DFB dem Futsal eine wichtige Rolle beimisst und versucht, ihn in der Spitze, gemeinsam mit den Vereinen, zu etablieren. Die neue Spielklasse wird auch eine wichtige Basis zur Stärkung der Futsal-Nationalmannschaft sein."
Bekenntnis zu Menschenrechten
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat als einer der ersten Nationalverbände ein Bekenntnis zur Achtung aller international anerkannten Menschenrechte in seine Satzung aufgenommen. DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius sagt: "Mit dem Bekenntnis zu international anerkannten Menschenrechten in der DFB-Satzung soll aufbauend auf dem bisherigen vielfältigen gesellschaftspolitischen Engagement des DFB die menschenrechtliche Verantwortung und Sorgfaltspflicht des DFB besonders dokumentiert und betont werden. Die Satzungsänderung ist viel mehr als nur ein Lippenbekenntnis, wir sehen sie als Verschriftlichung der Verpflichtung, immer und überall für die Werte des Fußballs einzustehen."
Nachrichtenart:
Aktuelles
FW / © SBFV