Duell der Überraschungsteams im Achtelfinale des SBFV-Rothauspokals
DruckversionPDF-Version01.10.2017 | 8:00 Uhr
Möchte man über die besonderen Geschichten, die Pokalwettbewerbe schreiben berichten, kommt man klassischer Weise nicht an diesem einen Satz vorbei: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze!“
Gemeint ist mit dieser allgemein bekannten Fußballerweisheit die Tatsache, dass sich vermeintliche Favoriten, der unangefochtene Ligaprimus oder gar der klassenhöhere „Übergegner“ keinesfalls ihrer Siege sicher sein können. Nein im Gegenteil. Im Pokal läuft vieles anders ab, als vorher auf dem Papier steht. In 90 wenn nicht sogar 120 Minuten Pokalfight muss der Oberligist auch gegen den Bezirksligisten oder Kreis A-Ligisten alles abrufen, um schließlich eine Runde weiter zu kommen. Kann er das - aus welchen Gründen auch immer - nicht, ist sie meist nicht weit. Die Pokalüberraschung!
SBFV-Regelung belohnt Unterklassige Teams
Auch der südbadische SBFV-Rothauspokal ist von diesem Gesetz nicht befreit. Nun mehr, die Regelung, das ein Unentschieden nach abgelaufenen 120 Minuten zum Weiterkommen für das unterklassige Team reicht, bestärkt den „Underdog“ im südbadischen Verbandspokal. So konnte der aktuelle Titelverteidiger 1. FC Rielasingen-Arlen mit Hilfe dieser Regelung ins letztjährige Finale einziehen. Man spielte gegen den Oberligisten Bahlinger SC im Halbfinale 2:2 nach Verlängerung und zog so, ohne Elfmeterschießen, ins SBFV-Rothauspokalfinale ein. Der südbadische Wettbewerb ist also wie gemacht für die Pokalfighter, die Underdogs, ja die so genannten „Davids“.
Auch in dieser Saison konnten diese wieder einmal beweisen, dass sie die „Goliaths“ ärgern können. Und das nicht nur einmal. Die „Davids“ heißen in dieser Rothauspokal-Saison 2017/18 TSV Aach-Linz und SV Oberschopfheim. Der TSV Aach-Linz spielt in der Bezirksliga Bodensee, der SV Oberschopfheim kickt sogar „nur“ in der Kreisliga A Nord aus dem Bezirk Offenburg. Beide konnten in dieser Pokalrunde schon für den einen oder anderen Aufseher sorgen und damit erfolgreich die immer geltende Pokalregel bestätigen. Auf ihrem bisherigen Pokalsiegeszug räumten beide jeweils einen Verbandsliga-Aufsteiger aus dem Weg. Der TSV schlug den FC Singen 04 mit 3:0, beim SVO musste der SC Hofstetten mit 2:0 dran glauben. Beachtlich bedenkt man, dass die beiden Überraschungs-Teams zwei bzw. drei Ligen unterhalb der höchsten Spielklasse Südbadens anzusiedeln sind.
Direktes Duell - Wer marschiert ins Viertelfinale?
Nun treffen beide Überraschungsteams im Achtelfinale im direkten Duell aufeinander. Vorsitzender des SC Freiburg, Fritz Keller als „Losfee“ fungierend, hatte es so gewollt. Für eine der beiden Mannschaften endet somit die glorreiche Geschichte der Pokalüberraschungen. Doch der anderen kann weiterhin der ganz große Wurf gelingen. Warten nach dem direkten Duell auf den Gewinner nur noch zwei Partien bis zum großen Finale.
Erst in der Saison 2015/16 gelang es einem Bezirksligisten und einem Kreis A-ligisten bis ins Viertelfinale des SBFV-Rothauspokals vorzudringen. Dort war für den FV Tennbrunn und den SV Kirchzarten allerdings Endstation. Wer weiß, vielleicht ist es ja in diesem Jahr einem der beiden Überraschungs-Teams vergönnt ihre Reise noch weiter fortzusetzen. Wir sind dankbar für solche Geschichten, die nur der Amateurfußball schreibt. Denn wie gesagt: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze!“
Bisheriger Verlauf auf einen Blick:
TSV Aach-Linz:
3:0 FC Singen 04 (Verbandsliga Südbaden)
1:1 n.V. SC Konstanz-Wollmatingen (Landesliga III)
SV Oberschopfheim:
3:2 FV Unterharmersbach (Bezirksliga)
1:0 Rastatter SC / DJK e.V. (Landesliga I)
2:0 SC Hofstetten (Verbandsliga Südbaden)
Nachrichtenart:
SBFV-Rothaus-Pokal
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