Digitale Tagungen mit den SBFV-Vereinen
DruckversionPDF-VersionAktuelle Situation im SBFV
20.04.2020 | 16:41 Uhr
Insgesamt 515 Vereinsvertreter und über 60Verbandsmitarbeiter nahmen an den erstmals durchgeführten digitalen Tagungen des SBFV teil. Verbandspräsident Thomas Schmidt, die Vizepräsidenten Dr. Reinhold Brandt und Dr. Christian Dusch, sowie Schatzmeister Matthias Löffler und Geschäftsführer Siegbert Lipps berichteten den Vereinen zur aktuellen Situation im südbadischen Amateurfußball.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildete die digitale Tagung der überbezirklichen Verein im Herrenfußball (65 Vereinsteilnehmer/75 gesamt) am vergangenen Mittwoch. Danach folgten am Donnerstag Tagungen der Bezirke Baden-Baden (62/75), Offenburg (92/106), Freiburg (89/118). Weiter ging es am Samstag in den Bezirken Bodensee (65/79) und Schwarzwald (71/85). Den Abschluss machte die Tagung des Bezirks Hochrhein (66/83) am Sonntagvormittag.
Bereits im Vorfeld der sieben Videotagungen hatte der SBFV Fragen und Themen der Vereine abgefragt. Die Rückmeldungen der Vereinsvertreter wiesen eine großen Brandbreite auf und deckten alle Themenbereich der Vereinsarbeit ab. Der Großteil der Fragen dreht sich aber erwartungsgemäß um den Spielbetrieb. Aber auch die finanziellen Herausforderungen für die Vereine spielten bei vielen Rückmeldungen eine Rolle.
Inhaltlich waren alle Tagungen gleich aufgebaut. Zu Beginn gab es eine kurze Begrüßung und Einführung. Dann startete der inhaltliche Teil mit den Spielbetrieblichen Aspekten von Dr. Christian Dusch. Der SBFV-Vizepräsident zeigte dabei zunächst die Rahmenbedingungen der Entscheidungsfindung auf und ging dann auf unterschiedlichen Fortsetzunges-Varianten für den Spielbetrieb ein.
Er machte dabei deutlich, dass man vor allem von der behördlichen Verordnungslage abhängig ist. Darüber hinaus ist der SBFV aber auch abhängig von Entscheidungen in übergeordneten Ligen, um Anschlussfähig zu bleiben. Aus diesem Grund steht der Verband mit den beteiligten Verbänden und dem DFB in regelmäßigen Gesprächen, um eine möglichst einheitliche Regelung zu finden. „Das Minimalziel im Spielbetrieb muss eine einheitliche Lösung in Baden-Württemberg sein, da für alle drei Verbände die gleiche Verordnung der Landesregierung gilt“, so Dr. Dusch. Wann eine endgültige Entscheidung zum Spielbetrieb getroffen wird, kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht gesagt werden.
Im Anschluss an Dr. Dusch erläuterte Dr. Reinhold Brandt die rechtlichen Aspekt der aktuellen Situation. Er zeigt zunächst auf, dass es für den Verbandsvorstand zunächst darum ging, die eigene Handlungsfähig des Verbands in Zeiten, in denen persönlichen Treffen nicht erlaubt sind, herzustellen. Dazu wurden in der Satzung und Geschäftsordnung Anpassungen zur Beschlussfassung per Umlaufverfahren vorgenommen. Darüber hinaus ging er auf die, durch den DFB-Vorstand verabschiedeten, Änderungen des allgemeinverbindlichen Teils der DFB-Spielordnung ein. Diese Änderungen bieten den Landesverbänden an einigen Stellen durch Öffnungsklauseln Spielräume zum flexiblem Umgang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Der SBFV hat diesbezüglich bereits von zwei Möglichkeiten gebrauch gemacht: Zum einen wurde beschlossen, die Insolvenzregelung, wonach ein Verein bei Insolvenzanmeldung erster Absteiger seiner Spielklasse ist, zunächst für die Saison 2019/2020 auszusetzen. Außerdem wurde in Bezug auf die 6-Monats-Frist für Vereinswechsel beschlossen, dass diese für den Zeitraum der Aussetzung des Spielbetriebs (ab dem 12.3.) gehemmt wird. Das heißt die Zeit der Aussetzung nicht auf den Zeitraum, in dem der Spieler/die Spielerin nicht gespielt hat, angerechnet wird.
Den Themenschwerpunkt Finanzen trugen SBFV-Schatzmeister Matthias Löffler bzw. Geschäftsführer Siegbert Lipps vor. Sie gingen dabei insbesondere auch auf die finanzielle Situation des SBFV ein. Wie in den Vereinen hat auch der SBFV große Einnahmenausfälle zu verzeichnen. Diese resultieren in großen Teilen aus fehlenden Einnahmen in Zusammenhang mit dem Spielbetrieb (Gebühren, etc.), aber auch aus ausbleibenden Einnahmen aus der Traineraus- und -fortbildung. Die größten Einnahmenverluste sind aber aus der Ausbleibenden Beteiligung an den Zuschauereinnahmen der Bundesliga zu erwarten. Nach aktuellem Stand muss man in Summe von einem sechsstelligen Fehlbetrag beim SBFV ausgehen.
Als Akutmaßnahme zur Liquiditätsunterstützung für die Vereine hat der SBFV die Stundung der März-Rechnungen, mit der üblicherweise auch der Verbandsbeitrag fällig wird, für 3-Monate beschlossen. Weitere Maßnahmen werden geprüft, sobald die finanziellen Auswirkungen der Pandemie für den Verband konkret absehbar sind. Eine direkte finanzielle Unterstützung für die Mitgliedsverein ist aus steuerrechtlichen, aber auch aus finanziellen Gründen nicht möglich. Dies würde zudem die Gemeinnützigkeit des Verbandes gefährden.
SBFV-Präsident Thomas Schmidt stellte am Ende der Tagungen jeweils klar, dass die Gesundheit über allem stehe! Alle Entscheidungsträger im SBFV sind bestrebt, eine besonnene und sachgerechte Entscheidung im Sinne des südbadischen Amateurfußballs zu treffen. Aber für weitere konkrete Entscheidungen brauche noch etwas Zeit. Schmidt versicherte zudem, dass der Verband den Weg der Kommunikation mit den Vereine beibehalten wird.
Mitschnitte der Vorträge finden Sie in unserem Coronavirus-Info-Portal.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildete die digitale Tagung der überbezirklichen Verein im Herrenfußball (65 Vereinsteilnehmer/75 gesamt) am vergangenen Mittwoch. Danach folgten am Donnerstag Tagungen der Bezirke Baden-Baden (62/75), Offenburg (92/106), Freiburg (89/118). Weiter ging es am Samstag in den Bezirken Bodensee (65/79) und Schwarzwald (71/85). Den Abschluss machte die Tagung des Bezirks Hochrhein (66/83) am Sonntagvormittag.
Bereits im Vorfeld der sieben Videotagungen hatte der SBFV Fragen und Themen der Vereine abgefragt. Die Rückmeldungen der Vereinsvertreter wiesen eine großen Brandbreite auf und deckten alle Themenbereich der Vereinsarbeit ab. Der Großteil der Fragen dreht sich aber erwartungsgemäß um den Spielbetrieb. Aber auch die finanziellen Herausforderungen für die Vereine spielten bei vielen Rückmeldungen eine Rolle.
Inhaltlich waren alle Tagungen gleich aufgebaut. Zu Beginn gab es eine kurze Begrüßung und Einführung. Dann startete der inhaltliche Teil mit den Spielbetrieblichen Aspekten von Dr. Christian Dusch. Der SBFV-Vizepräsident zeigte dabei zunächst die Rahmenbedingungen der Entscheidungsfindung auf und ging dann auf unterschiedlichen Fortsetzunges-Varianten für den Spielbetrieb ein.
Er machte dabei deutlich, dass man vor allem von der behördlichen Verordnungslage abhängig ist. Darüber hinaus ist der SBFV aber auch abhängig von Entscheidungen in übergeordneten Ligen, um Anschlussfähig zu bleiben. Aus diesem Grund steht der Verband mit den beteiligten Verbänden und dem DFB in regelmäßigen Gesprächen, um eine möglichst einheitliche Regelung zu finden. „Das Minimalziel im Spielbetrieb muss eine einheitliche Lösung in Baden-Württemberg sein, da für alle drei Verbände die gleiche Verordnung der Landesregierung gilt“, so Dr. Dusch. Wann eine endgültige Entscheidung zum Spielbetrieb getroffen wird, kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht gesagt werden.
Im Anschluss an Dr. Dusch erläuterte Dr. Reinhold Brandt die rechtlichen Aspekt der aktuellen Situation. Er zeigt zunächst auf, dass es für den Verbandsvorstand zunächst darum ging, die eigene Handlungsfähig des Verbands in Zeiten, in denen persönlichen Treffen nicht erlaubt sind, herzustellen. Dazu wurden in der Satzung und Geschäftsordnung Anpassungen zur Beschlussfassung per Umlaufverfahren vorgenommen. Darüber hinaus ging er auf die, durch den DFB-Vorstand verabschiedeten, Änderungen des allgemeinverbindlichen Teils der DFB-Spielordnung ein. Diese Änderungen bieten den Landesverbänden an einigen Stellen durch Öffnungsklauseln Spielräume zum flexiblem Umgang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Der SBFV hat diesbezüglich bereits von zwei Möglichkeiten gebrauch gemacht: Zum einen wurde beschlossen, die Insolvenzregelung, wonach ein Verein bei Insolvenzanmeldung erster Absteiger seiner Spielklasse ist, zunächst für die Saison 2019/2020 auszusetzen. Außerdem wurde in Bezug auf die 6-Monats-Frist für Vereinswechsel beschlossen, dass diese für den Zeitraum der Aussetzung des Spielbetriebs (ab dem 12.3.) gehemmt wird. Das heißt die Zeit der Aussetzung nicht auf den Zeitraum, in dem der Spieler/die Spielerin nicht gespielt hat, angerechnet wird.
Den Themenschwerpunkt Finanzen trugen SBFV-Schatzmeister Matthias Löffler bzw. Geschäftsführer Siegbert Lipps vor. Sie gingen dabei insbesondere auch auf die finanzielle Situation des SBFV ein. Wie in den Vereinen hat auch der SBFV große Einnahmenausfälle zu verzeichnen. Diese resultieren in großen Teilen aus fehlenden Einnahmen in Zusammenhang mit dem Spielbetrieb (Gebühren, etc.), aber auch aus ausbleibenden Einnahmen aus der Traineraus- und -fortbildung. Die größten Einnahmenverluste sind aber aus der Ausbleibenden Beteiligung an den Zuschauereinnahmen der Bundesliga zu erwarten. Nach aktuellem Stand muss man in Summe von einem sechsstelligen Fehlbetrag beim SBFV ausgehen.
Als Akutmaßnahme zur Liquiditätsunterstützung für die Vereine hat der SBFV die Stundung der März-Rechnungen, mit der üblicherweise auch der Verbandsbeitrag fällig wird, für 3-Monate beschlossen. Weitere Maßnahmen werden geprüft, sobald die finanziellen Auswirkungen der Pandemie für den Verband konkret absehbar sind. Eine direkte finanzielle Unterstützung für die Mitgliedsverein ist aus steuerrechtlichen, aber auch aus finanziellen Gründen nicht möglich. Dies würde zudem die Gemeinnützigkeit des Verbandes gefährden.
SBFV-Präsident Thomas Schmidt stellte am Ende der Tagungen jeweils klar, dass die Gesundheit über allem stehe! Alle Entscheidungsträger im SBFV sind bestrebt, eine besonnene und sachgerechte Entscheidung im Sinne des südbadischen Amateurfußballs zu treffen. Aber für weitere konkrete Entscheidungen brauche noch etwas Zeit. Schmidt versicherte zudem, dass der Verband den Weg der Kommunikation mit den Vereine beibehalten wird.
Mitschnitte der Vorträge finden Sie in unserem Coronavirus-Info-Portal.
Nachrichtenart:
Coronavirus
tk / © SBFV