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 0 für den Frieden - DFB-Entwicklungstrainer Klaus Stärk im Interview [1]
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DFB-Entwicklungstrainer Klaus Stärk im Interview

Mehr als nur Fußball - 1 : 0 für den Frieden

27.09.2017
Als Fußballer und Trainer hat Klaus Stärk aus Dauchingen viel erlebt. Er hat u. a. viele verschiedene Länder als Entwicklungshelfer und -trainer erleben dürfen. Seit zwei Jahren ist Klaus Stärk wieder in Deutschland und trainiert mit Erfolg die Frauenmannschaft der SG Bad Dürrheim/Oberbaldingen. Er erklärte sich für ein Interview mit dem SBFV sofort bereit. 

Wie entstand Dein Engagement als Entwicklungstrainer/Entwicklungshelfer?
Ich war damals Mitglied im Trainerstaab des Württembergischen Fußballverbandes. Eines Tages kam eine Anfrage durch den DFB. Der DFB suchte einen Fußballlehrer, Pädagogen und Trainer mit Erfahrung aus höheren Ligen. Der damalige Verbandssportlehrer des WFV schlug mich dann beim DFB vor. In zwei kurzweiligen Telefonaten mit dem DFB wurde alles abgeklärt. Anschließend begann ich 2001 mit einer 4-wöchigen Trainerausbildung im Libanon. 

In welchen Ländern auf der Welt warst Du als Entwicklungstrainer/Entwicklungshelfer zu finden?
Ich bekam von der Welt einiges zu sehen. Im Jahr 2001 begann ich im Libanon. Weitere Stationen waren u. a. die Mongolei, Kasachstan, Afghanistan, Aserbaidschan und Namibia. 

Welche Aufgaben umfasste die Tätigkeit als Entwicklungstrainer/Entwicklungshelfer?
Grundsätzlich muss man sagen, dass die Tätigkeit als Entwicklungstrainer/Entwicklungshelfer immer ein unterschiedliches Aufgabengebiet umfasst. Das Aufgabengebiet wird immer mit dem jeweiligen Fußballverband und dem DFB abgestimmt. Als Ausbildungsauftrag hat man z. B. die Trainerausbildung im jeweiligen Fußballverband oder man übernimmt eine sogenannte Funktionsstelle als Trainer und technischer Direktor des Fußballverbandes. So eine Funktionsstelle hatte ich z. B. bei meinem Engagament in Namibia inne. Unter der Woche war ich technischer Direktor des Fußballverbandes und wenn Länderspiele anstanden war ich offiziel auf dem Spielbericht der FIFA als Trainer aufgeführt und auf der Trainerbank zu finden. Die Tätigkeit ist immer auf vier Jahre ausgerichtet. Nach der Zeit bekommt man neue Aufträge. Nur in Namibia war das nicht so. Hier war ich sieben Jahre. Dies lag auch daran, das der Botschafter von der Sache sehr angetan war und sich eingesetzt hat, dass ich über die Zeit hinaus noch bleiben soll. Und wenn ein Botschafter sowas vorschlägt wird es von der Regierung nur selten abgelehnt.

Was waren Deine schönsten Erlebnisse und Highlights während der Tätigkeit?
Es gab in der Zeit wirklich viele schöne Erlebnisse und Highlights. Mit der Nationalmannschaft von Afghanistan bestritt ich Qualifikationsspiele für die WM 2010 in Südafrika. Leider konnten wir uns nicht qualifizieren. Bei der Südasienmeisterschaft nahm ich als Nationaltrainer von Afghanistan teil. Auch ein schönes Erlebnis war der erste Trainerlizenzlehrgang für Frauen in Afghanistan den ich leiten durfte (damals war das komplett verboten). Abschließend kann man sagen, dass jedes internationale Spiel, egal wo in der Welt, mit An- und Abreise, dem Spiel selber, ein absolutes Highlight war.

Deine Tätigkeit fand in vielen Kriesengebieten auf der Welt statt. Wie hast Du das vor Ort erlebt?
Egal wo ich war, die Menschen nahmen mich so an wie ich bin. Überall wurde ich sehr herzlich empfangen und aufgenommen. In all den Kriesengebieten wo ich war, hat man immer gemerkt, das der Fußball eine Abwechslung zum Alltag darstellt. Als ich damals in Afghanistan war, war die Sicherheitslage eine andere als heute. Damals durfte man oftmals nur aus dem Hotel zum Training, da die Sicherheitslage sehr extrem war. Man hörte oft eine Bombe explodieren oder Schüsse. Aber zu all dem sind dies überall Sportler wie Du und ich, mit dem Ziel ein erfolgreiches Fußballspiel zu absolvieren. Man kann aufjedenfall festhalten: Fußball verbindet!

Du bist jetzt seit zwei Jahren wieder zurück in Deutschland. Auch hier im Lande bist Du sehr erfolgreich als Trainer der Frauenmannschaft der SG Bad Dürrheim/Oberbaldingen in der Verbandsliga Südbaden. Wie kam es zu diesem Engagament in Bad Dürrheim?
Mit Karl-Heinz Grießhaber pflege ich über Jahre hinweg eine enge Freundschaft. Auch immer wenn ich auf Besuch zu Hause war, leitete ich in Bad Dürrheim ein Training. Ursprünglich sollte ich ein Projekt in Indien annehmen, doch dieses wurde abgesagt. Also entschloss ich mich, das Traineramt in Bad Dürrheim anzunehmen. Die Zusammenarbeit mit der Mannschaft, dem Trainer- bzw. Betreuerteam und der Vorstandschaft macht mir sehr viel Spaß.

Wie sieht die Zukunft aus. Hast Du wieder etwas geplant mit einer Auslandstätigkeit?
Gegen Ende des Jahres habe ich einen Termin bei der FIFA. Ich bin seit mehreren Jahren auch noch FIFA-Instruktor. Die FIFA betreibt derzeit eine Programmumstellung was so eine Tätigkeit betrifft. Hier wird man sich dann in einem Gespräch in Zürich einfinden und alles weitere besprechen. Falls es keine Ausländstätigkeit für meinen Bereich geben sollte, kann ich mir auch durchaus vorstellen, einen Trainerjob zu übernehmen.

Zur Person:
Klaus Stärk wurde am 11. Oktober 1953 in Stuttgart (Bad Cannstadt) geboren. In der Jugend spielte Klaus Stärk beim VfB Stuttgart anschließend stand er als aktiver Spieler u. a. beim FC Tailfingen, BSV 07 Schwenningen, FV Donaueschingen und FC Neustadt auf dem Platz. Von Beruf ist Klaus Stärk Lehrer und lebt in Dauchingen.
Südbadischer Fußballverband e.V.
Schwarzwaldstr. 185a
79117 Freiburg

Links
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