Auf ein Wort... mit unseren SR-Aufsteigern in die zweite Bundesliga
Hallo Matthias, hallo Daniel. Die ersten Bundesliga-Partien liegen mittlerweile hinter euch und es gab durchweg nur positive Kritik. Das freut uns natürlich sehr. Zu eurem Bundesliga-Debüt hätten wir ein paar kurze Fragen an euch:
1. Wo fand euer Bundesliga-Debüt statt?
Daniel: Mein erstes 2.Liga Spiel war die Partie zwischen Erzgebirge Aue und Eintracht Braunschweig am Freitag -Abend, den 09. September 2016.
Matthias: Debüt Bundesliga Hoffenheim - RB Leipzig. 2.BL Würzburger Kickers - 1.FC Union Berlin
2. Was war es für ein Gefühl?
Daniel: Sicherlich wurde mit Anpfiff ein Traum wahr. Es ist ein unbeschreiblich tolles Gefühl vor 10.000 Zuschauern im Stadion und vielen mehr vor den Bildschirmen ein Spiel in der zweithöchsten deutschen Spielklasse leiten zu dürfen.
Matthias: Großer Respekt vor der neuen Spielklasse und volle Motivation um sich der neuen Herausforderung zu stellen.
3. Wie lief euer Debüt?
Daniel: Das Debüt lief prima. Zu Beginn war ich, wie in jedem Spiel, höchst konzentriert. Mit den ersten richtigen Entscheidungen bekam ich sofort Sicherheit. Das führte zu einer hohen Akzeptanz auf und neben dem Spielfeld. Als wir dann nach dem Spiel die TV-Bilder sahen und sich herausstellte, dass alles richtig entschieden wurde, war ich sehr zufrieden und glücklich ob des gelungenen Debüts.
Matthias: Debüt lief rund und ohne große Probleme mit erfreulichem Feedback von Spielern und Beteiligten - natürlich mit gewisser Grundanspannung ;-)
4. Was hat sich für euch verändert? Privat? Beruflich?
Daniel: Verändert hat sich wenig. Ich trainiere weiterhin 3-4 mal wöchentlich jeweils 1-2 Stunden und arbeite bei der Sparkasse. Hier muss ich mir regelmäßig Freiräume schaffen. Da wir beispielsweise am Vortag zum Spiel anreisen und viele Spieleinsätze auf Wochentage fallen, muss ich hier und da Urlaub nehmen oder Überstunden abgleiten. Auch das familiäre Umfeld und meine Freundin unterstützen mich wo es nur geht, sodass ich mich voll auf die anstehenden Aufgaben als Schiedsrichter konzentrieren kann. Das war mit Sicherheit auch ein Erfolgsrezept in der Vergangenheit.
Matthias: Privater Alltag wird deutlicher auf Termine und Trainingsanforderungen abgestimmt und fokussiert. Beruflich entsprechend dem Mehraufwand für Spiele und Training ausüben einer Teilzeitstelle im Krankenhaus dank Unterstützung und Verständnis von Chef und Kollegen.
5. Wie sieht euer Trainingsalltag aus?
Daniel: Ich bin im Fitnessstudio angemeldet und habe mir dort speziell einen auf das Anforderungsprofil eines Schiedsrichters zugeschnittenen Trainingsplan erstellen lassen. Dieser sieht während der Saison anders aus als in der Saisonvorbereitung. Auch kommt es darauf an, ob ich als Schiedsrichter, Assistent oder als 4. Offizieller eingeteilt bin. Entsprechend wird die Trainingswoche unterschiedlich gestaltet und die Spiele vor.- bzw. nachbereitet. Zusätzlich besuche ich alle 14 Tage einen Physiotherapeuten um optimal vorbereitet und körperlich topfit in die Spiele gehen zu können.
Matthias: Mindestens zweimal pro Woche Training (Ausdauer und Kräftigung) sowie Spielnachbereitung (Auslaufen und Mobilisation) sowie Analyse mit dem Coach anhand der DVD.
6. Was würdet ihr einem jungen talentierten Schiedsrichter mit auf den Weg geben?
Daniel: Das Wichtigste ist die Sache mit maximalem Spaß und Freude anzugehen und jederzeit in hohem Maß selbstkritisch zu sein. Jedes Spiel sollte man als Chance sehen sich weiter zu verbessern, dann wird man auch seine persönlichen Ziele erreichen.
Matthias: Den eigenen Stärken vertrauen - auch und gerade wenn "es mal nicht ganz rund" läuft. In der Entwicklung offen sein für Herangehensweisen anderer Schiedsrichter und sich dabei nützliche Dinge abschauen - das ganze jedoch unter Erhalt der Authentizität der eigenen Persönlichkeit.
Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview. Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg in der Spitzenklasse des DFB.