Futsal-Studierenden-Weltmeisterschaft mit südbadischer Beteiligung
28.07.2016
Vom 03. – 10. Juli 2016 fand im brasilianischen Goiânia die Futsal-Studierenden-Weltmeisterschaft (WUC) statt. Für die deutsche Studierenden-Nationalmannschaft wurden auch die südbadischen Futsal-Talente Jannick Baumer (FC Emmendingen) und Tim Baumer (Freiburger FC) nominiert, die beide bereits in diesem Jahr im Futsal für Aufsehen gesorgt haben. Sie sind wichtige Stützen in der südbadischen Futsal-Auswahl und haben auch bereits an den Sichtungslehrgängen zur Futsal-Nationalmannschaft teilgenommen. Tim Baumer steht aktuell sogar im erweiterten Kader der Nationalmannschaft.
Was die beiden Brüder im Mutterland des Futsals erlebt haben, haben sie in einem Erlebnisbericht zusammengefasst:
Nach knapp 24-stündiger Reise kamen wir am Flughafen in Goiânia an. Hier wurden alle Teams von Offiziellen inklusive WUC-Maskottchen begrüßt und zum bereits angerichteten Essen nahe der Arena begleitet. Zu unserem Team gehörten zusätzliche zu den 14 Spielern drei Trainer, ein Physiotherapeut und drei Betreuer. Nach dem Essen ging es dann gleich zu einer ersten lockeren Trainingseinheit und anschließend direkt ins Team-Hotel ins Bett. Zu allen Busfahrten wurde uns eine Polizei-Eskorte zur Verfügung gestellt.
Am folgenden Tag stand ein Testspiel gegen die französische Mannschaft an, die sich ausnahmslos aus Futsal-Profis zusammensetzte und auch Spieler der aktuellen A-Futsal-Nationalmannschaft im Kader hatte. Wir konnten uns im ersten Spiel unserer neu formierten Studenten-Nationalmannschaft sehr gut präsentieren und waren auf Augenhöhe mit den Franzosen. Nach sehr gutem Spiel unterlagen wir am Ende knapp mit 4:3. Im Anschluss ging es dann direkt zur Eröffnungsfeier in der Futsal-Arena in Anápolis. Zum Klang unserer Nationalhymne liefen wir als erste Mannschaft ein und Tim, als jüngster Spieler unseres Teams, wurde die Ehre zuteil die Deutschlandfahne zu tragen. Am Turnier nahmen 12 Nationen teil, die in vier Gruppen aufgeteilt wurden.
Nach einem Tag Pause ging es dann zum Auftakt gegen den amtierenden Weltmeister und Top-Favoriten für den Turniersieg, Russland. Die russische Mannschaft bestand ausschließlich aus Profis der 1. Russischen Liga. Sie zeigten von Beginn an warum sie erneut Favorit für den Turniersieg waren: Technisch sehr stark, ballsicher, gefährlich bei Standards, lauffreudig und unangenehm in den Zweikämpfen. Nach einem sehr starken und disziplinierten Spiel mussten wir uns leider mit 6:2 geschlagen geben.
Am Tag darauf ging es ohne Pause weiter gegen China. Die Erfahrungen aus dem Russland Spiel konnten wir positiv nutzen und unsere Leistung gegen die Chinesen weiter steigern. Wir schafften es das Spiel in nahezu allen Bereichen zu kontrollieren und konnten somit verdient mit 7:3 gewinnen. Das bedeutete den Einzug ins Viertelfinale! Mit unserem Sieg war uns aber auch klar: Wir treffen im Viertelfinale auf den Gastgeber Brasilien!
Nach zwei freien Tagen ging es am Freitagabend weiter. Wir spielten vor einer unglaublichen Kulisse von 2.500 Zuschauern - und das zum 2. Jahrestag der brasilianischen 1:7 WM-Halbfinalniederlage gegen Deutschland! Wie Russland spielte die brasilianische Auswahl ausnahmslos mit Futsal-Profispielern aus internationalen Top-Clubs. Mit Brasilien spielten wir auch gegen den zweiten Favoriten des Turniers. Dementsprechend stark, zusätzlich angetrieben von einem unglaublich lauten und begeisterten Publikum, begannen die technisch überragenden Brasilianer. In der ersten Halbzeit beherrschten die Brasilianer weitestgehend das Geschehen. Aber trotzdem gelang es uns durch taktische Raffinesse und unglaublich hohe Lauf- und Defensivarbeit das Spiel offen zu gestalten. Und als wir dann am Ende der ersten Halbzeit sogar mit 1:0 in Führung gingen lag eine Sensation in der Luft. Mit der 1:0 Führung im Rücken gingen wir in die Halbzeitpause. Die „Seleção“ begann auch den zweiten Durchgang mit viel Druck, dennoch gelang es uns nach einem klasse Spielzug auf 2:0 zu erhöhen. Mit lautstarker Unterstützung des Publikums erzielte die „Seleção“ umgehend das schnelle Anschlusstor zum 2:1. Aber wir hielten dagegen und konnten direkt im Anschluss auf 3:1 erhöhen. Es war unglaublich: Tobende Zuschauer, wild gestikulierende, sich die Haare raufende brasilianische Trainer am Spielfeldrand und eine gegnerische Mannschaft, die das Tempo nochmals erhöhte. Letztendlich hielten wir dem Druck nicht stand, die Brasilianer schafften es immer mehr, den Rhythmus des Spiels zu bestimmen. Nach grandiosem Kampf verloren wir die Partie mit 5:3.
Trotz allem waren wir sehr stolz auf unsere Leistung, und das Ergebnis war letztendlich auch in der Höhe verdient. Aufgrund des Spielverlaufes und vor allem auch dem Auftreten unserer Mannschaft hatten wir uns den Respekt der Fans und auch der gegnerischen Teams verdient.
Am Folgetag ging es dann gegen Argentinien, die das Viertelfinale unglücklich gegen Frankreich verloren hatten. Wir schafften es an die gute Leistung gegen Brasilien anzuknüpfen und gewannen das wiederum sehr intensive Spiel verdient mit 4:3. Mit dem Sieg gegen die „Albiceleste“ trafen wir am darauffolgenden Tag im Spiel um Platz 5 auf Thailand.
Sehr erschöpft und „rotgeschwächt“ traten wir am letzten Turniertag gegen die sehr flinken und leichtfüßigen Thailänder an. Das Spiel verloren wir schließlich mit 5:3. Wir beendeten die WM mit einem hervorragenden 6. Platz, außerdem wurde unser Torwart Pavlos Wiegels von den Nationaltrainern in das Allstar-Team des Turnier gewählt. Für die deutsche Mannschaft bedeutet das einen riesen Erfolg, wir konnten etablierte FUTSAL-Nationen wie Portugal oder Argentinien hinter uns lassen und natürlich ist es auch ein tolles Gefühl, den späteren Weltmeister an den Rand einer Niederlage gebracht zu haben.
Die Brasilianer gewannen im weiteren Verlauf des Turniers das Halbfinale gegen Frankreich mit 7:0 und ebenfalls das Finale gegen Russland mit einem verdienten 2:1.
Für uns war das ganze Turnier natürlich ein riesen Erlebnis.
Viele Grüße,
Jannick und Tim Baumer
Was die beiden Brüder im Mutterland des Futsals erlebt haben, haben sie in einem Erlebnisbericht zusammengefasst:
Nach knapp 24-stündiger Reise kamen wir am Flughafen in Goiânia an. Hier wurden alle Teams von Offiziellen inklusive WUC-Maskottchen begrüßt und zum bereits angerichteten Essen nahe der Arena begleitet. Zu unserem Team gehörten zusätzliche zu den 14 Spielern drei Trainer, ein Physiotherapeut und drei Betreuer. Nach dem Essen ging es dann gleich zu einer ersten lockeren Trainingseinheit und anschließend direkt ins Team-Hotel ins Bett. Zu allen Busfahrten wurde uns eine Polizei-Eskorte zur Verfügung gestellt.
Am folgenden Tag stand ein Testspiel gegen die französische Mannschaft an, die sich ausnahmslos aus Futsal-Profis zusammensetzte und auch Spieler der aktuellen A-Futsal-Nationalmannschaft im Kader hatte. Wir konnten uns im ersten Spiel unserer neu formierten Studenten-Nationalmannschaft sehr gut präsentieren und waren auf Augenhöhe mit den Franzosen. Nach sehr gutem Spiel unterlagen wir am Ende knapp mit 4:3. Im Anschluss ging es dann direkt zur Eröffnungsfeier in der Futsal-Arena in Anápolis. Zum Klang unserer Nationalhymne liefen wir als erste Mannschaft ein und Tim, als jüngster Spieler unseres Teams, wurde die Ehre zuteil die Deutschlandfahne zu tragen. Am Turnier nahmen 12 Nationen teil, die in vier Gruppen aufgeteilt wurden.
Nach einem Tag Pause ging es dann zum Auftakt gegen den amtierenden Weltmeister und Top-Favoriten für den Turniersieg, Russland. Die russische Mannschaft bestand ausschließlich aus Profis der 1. Russischen Liga. Sie zeigten von Beginn an warum sie erneut Favorit für den Turniersieg waren: Technisch sehr stark, ballsicher, gefährlich bei Standards, lauffreudig und unangenehm in den Zweikämpfen. Nach einem sehr starken und disziplinierten Spiel mussten wir uns leider mit 6:2 geschlagen geben.
Am Tag darauf ging es ohne Pause weiter gegen China. Die Erfahrungen aus dem Russland Spiel konnten wir positiv nutzen und unsere Leistung gegen die Chinesen weiter steigern. Wir schafften es das Spiel in nahezu allen Bereichen zu kontrollieren und konnten somit verdient mit 7:3 gewinnen. Das bedeutete den Einzug ins Viertelfinale! Mit unserem Sieg war uns aber auch klar: Wir treffen im Viertelfinale auf den Gastgeber Brasilien!
Nach zwei freien Tagen ging es am Freitagabend weiter. Wir spielten vor einer unglaublichen Kulisse von 2.500 Zuschauern - und das zum 2. Jahrestag der brasilianischen 1:7 WM-Halbfinalniederlage gegen Deutschland! Wie Russland spielte die brasilianische Auswahl ausnahmslos mit Futsal-Profispielern aus internationalen Top-Clubs. Mit Brasilien spielten wir auch gegen den zweiten Favoriten des Turniers. Dementsprechend stark, zusätzlich angetrieben von einem unglaublich lauten und begeisterten Publikum, begannen die technisch überragenden Brasilianer. In der ersten Halbzeit beherrschten die Brasilianer weitestgehend das Geschehen. Aber trotzdem gelang es uns durch taktische Raffinesse und unglaublich hohe Lauf- und Defensivarbeit das Spiel offen zu gestalten. Und als wir dann am Ende der ersten Halbzeit sogar mit 1:0 in Führung gingen lag eine Sensation in der Luft. Mit der 1:0 Führung im Rücken gingen wir in die Halbzeitpause. Die „Seleção“ begann auch den zweiten Durchgang mit viel Druck, dennoch gelang es uns nach einem klasse Spielzug auf 2:0 zu erhöhen. Mit lautstarker Unterstützung des Publikums erzielte die „Seleção“ umgehend das schnelle Anschlusstor zum 2:1. Aber wir hielten dagegen und konnten direkt im Anschluss auf 3:1 erhöhen. Es war unglaublich: Tobende Zuschauer, wild gestikulierende, sich die Haare raufende brasilianische Trainer am Spielfeldrand und eine gegnerische Mannschaft, die das Tempo nochmals erhöhte. Letztendlich hielten wir dem Druck nicht stand, die Brasilianer schafften es immer mehr, den Rhythmus des Spiels zu bestimmen. Nach grandiosem Kampf verloren wir die Partie mit 5:3.
Trotz allem waren wir sehr stolz auf unsere Leistung, und das Ergebnis war letztendlich auch in der Höhe verdient. Aufgrund des Spielverlaufes und vor allem auch dem Auftreten unserer Mannschaft hatten wir uns den Respekt der Fans und auch der gegnerischen Teams verdient.
Am Folgetag ging es dann gegen Argentinien, die das Viertelfinale unglücklich gegen Frankreich verloren hatten. Wir schafften es an die gute Leistung gegen Brasilien anzuknüpfen und gewannen das wiederum sehr intensive Spiel verdient mit 4:3. Mit dem Sieg gegen die „Albiceleste“ trafen wir am darauffolgenden Tag im Spiel um Platz 5 auf Thailand.
Sehr erschöpft und „rotgeschwächt“ traten wir am letzten Turniertag gegen die sehr flinken und leichtfüßigen Thailänder an. Das Spiel verloren wir schließlich mit 5:3. Wir beendeten die WM mit einem hervorragenden 6. Platz, außerdem wurde unser Torwart Pavlos Wiegels von den Nationaltrainern in das Allstar-Team des Turnier gewählt. Für die deutsche Mannschaft bedeutet das einen riesen Erfolg, wir konnten etablierte FUTSAL-Nationen wie Portugal oder Argentinien hinter uns lassen und natürlich ist es auch ein tolles Gefühl, den späteren Weltmeister an den Rand einer Niederlage gebracht zu haben.
Die Brasilianer gewannen im weiteren Verlauf des Turniers das Halbfinale gegen Frankreich mit 7:0 und ebenfalls das Finale gegen Russland mit einem verdienten 2:1.
Für uns war das ganze Turnier natürlich ein riesen Erlebnis.
Viele Grüße,
Jannick und Tim Baumer